Bio-Gründer Wettbewerb 2018 geht in die Endphase!

Interview mit Nadine Sydow – Gründerin von Schnexagon

Bönen.
Der Bio-Gründer Wettbewerb 2018 geht in die Endphase. Noch bis zum 30. Juni können Existenzgründer und Jungunternehmer aus der Agrar- und Ernährungswirtschaft, der Biotechnologie, Biochemie und verwandten Branchen ihre Konzepte einreichen. Seit dem 1. März läuft der Bio-Gründer Wettbewerb. Von Bio bis Biotech ist wieder alles dabei! Um am Wettbewerb teilnehmen zu können, ist lediglich eine maximal sechsseitige Ideenskizze, die von einer Fachjury bewertet wird, einzureichen. Neben attraktiven Geld- und Sachpreisen bekommt jeder Teilnehmer ein umfassendes Feedback. Zusätzlich werden die Teilnehmer bei der Entwicklung ihrer innovativen Idee unterstützt. Die tragfähigsten und damit besten Ideenskizzen werden von erfahrenen Branchenexperten jahresbegleitend gecoacht.

Nach dem Motto – von den „alten Hasen“ lernen, haben wir ein Interview mit Nadine Sydow, Erfinderin von Schnexagon, eine der Gewinnerinnen des Bio-Gründer Wettbewerbes 2015 und bekannt aus der VOX-Serie „Die Höhle der Löwen“ geführt.

Hallo Nadine, wie kam es denn eigentlich zu deiner Idee?

Ich habe eine Leidenschaft für Tiere und Umweltschutz. An einem Sommerabend ging ich barfuß über eine Wiese und konnte keinen Schritt machen, ohne auf eine dicke, braune Nacktschnecke zu treten. Nacktschnecken bereiten schon seit Jahrzehnten Probleme, insbesondere Kleingärtner können davon ein Lied singen. Nur warum sollte man diese Tiere töten? Es musste einen Weg geben die Tiere von den Pflanzen fern zu halten. Schneckenzäune funktionieren nur bedingt, denn während meiner Studien konnten die Nacktschnecken alle meine getesteten Materialien z.B. Teflon, Lotus oder Kupfer überwinden. Schließlich, als ich fast nicht mehr daran glaubte, hat es geklappt. Ich habe einen Stoff gefunden, an dem das Sekret der Nacktschnecke nicht haften blieb. Mittels eines Anstrichs kann man nun Zäune oder Gefäße so präparieren, dass eine Schnecke daran nicht hochkriechen kann. Sie plumpst einfach wieder herunter und verliert irgendwann die Lust. Das heißt: Ziel erreichet, Pflanze geschützt und Umwelt bzw. Tierwelt geschont!

Warum hast du denn diese Erkenntnis nicht einfach wissenschaftlich verwertet, sie also veröffentlicht?

Das war tatsächlich meine erste Idee. Allerdings habe ich mich dazu entschieden ein Patent anzumelden. Und eben veröffentlichen heißt ja gleichzeitig auch, dass man es im Nachhinein nicht mehr patentieren kann. Danach wollte ich es natürlich wissenschaftlich verwerten. Allerdings sollte meine Erfindung auch den Weg in die Praxis finden. Ich hatte ja ein Problem gelöst.

OK und wie sollte es dann weitergehen?

Wirklich sicher war ich mir da nicht. Als Biologin ist man im Bereich Patent und Patentverwertung nicht wirklich fit. Deswegen habe ich 2014 an einem Ideenwettbewerb in Schleswig teilgenommen und diesen zu meinem Erstaunen auch gewonnen. Einen Tag später meldete sich der Marktführer für Schneckenkorn und wollte mit mir über mein Patent sprechen. Auf meine Frage, ob sie es kaufen und wie sie es denn nutzen wollen, wurde mein gegenüber etwas zögerlich. Meiner Einschätzung nach wollten sie mein Patent einfach nur verschwinden lassen, um ihr Produkt, das Schneckenkorn, zu schützen. An dieser Stelle habe ich schließlich die Entscheidung getroffen es selbst zu versuchen, denn für die Schublade hatte ich nicht jahrelang geforscht und ich wollte ja wie gesagt ein Problem lösen.

Und dann ging es los mit der Gründung?

Nicht direkt, denn vorher musste ich ja noch mein Geschäftsmodell entwickeln und einen Businessplan schreiben. Und von Zahlen, Daten und Fakten in der Betriebswirtschaft hatte ich als Biologin weder eine Vorstellung noch eine Idee, wie man so etwas anstellt. Somit habe ich innerhalb des nächsten Jahres fünf BWLer verschlissen, bis ich schließlich den fertigen Businessplan in Händen hielt.

Und dann ging es los?

Naja, ich benötigte noch Kapital, denn ich wollte zumindest eine GmbH gründen. Allerdings wollte mir niemand, obwohl ich einen großen Vertriebspartner gewinnen konnte, Geld geben. Schließlich konnte ich einen erfahrenen Business Angel überzeugen, der mich seitdem auf meinem Weg begleitet und mich immer wieder strukturiert und fokussiert. Dafür bin ich ihm unendlich dankbar.

Und nun bist du eine erfolgreiche Unternehmerin?

Ich möchte mich eher als erfolgreiche Gründerin bezeichnen, denn mein Produkt findet man mittlerweile deutschlandweit in vielen Baumärkten. Ich denke, dass kann man durchaus als Erfolg bezeichnen. Für die Zukunft möchte ich nun weitere Schutzprodukte auf natürlicher Basis entwickeln, die eben Probleme lösen. Der wirtschaftliche Erfolg sollte sich dann auch einstellen, denn ein Unternehmen auf nur einem Produkt aufzubauen ist sehr risikoreich. Ist mir das gelungen, dann nenne ich mich auch gerne eine erfolgreiche Unternehmerin. Allerdings liegt mir eben das Problemlösen am Herzen und das stellt für mich den wirklichen Erfolg dar.

Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg!

 

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