industrielle Produktionsunternehmen
Die Unterteilung in verschiedene Bewertungskategorien spiegelt die wesentlichen Bausteine eines Konzeptes zur umfassenden Unternehmensqualität wider.
Allgemeine Unternehmensdaten
Für die Kategorie im Bereich Qualitätsstrategie sind der Implementierungsgrad unternehmensweiter Qualitätsverbesserungsaktivitäten und die Organisation qualitätssichernder Aktivitäten maßgeblich.
Qualitätsimage im Markt: Hierbei werden das Erscheinungsbild und die Einschätzung des Unternehmens bei seinen Kunden und Maßnahmen zum Umweltschutz bewertet. Die Erfassung erfolgt dabei über Gutachten, veröffentlichte Berichte und Studien des vergangenen Jahres.
Qualitätskosten- und -leistungsmanagement: Diese Kategorie umfasst die Realisierung des Qualitätskosten- und -leistungsrechnungssystems als Controllinginstrument, die Qualitätskostenerfassung und -zurechnung und die qualitätsbezogene Kennzahlensystematik. Damit wird entsprechend der Maxime, dass nichts verbessert wird, was nicht gemessen wird, das Messkonzept für Unternehmensqualität untersucht.
Der Kategorie Qualität in der Beschaffung liegt der Stand der Qualitätssicherung, -bewertung und -verbesserung von Zulieferteilen im Sinne einer kooperativen Zusammenarbeit mit Zulieferern zugrunde. Eine wichtige Rolle spielen hier die Ausgestaltung der Lieferantenbewertung, Qualitätsverträge, die Systematik der Wareneingangsprüfung und Lieferantenaudits.
Integration der Mitarbeiter in ein Unternehmensqualitätskonzept
Qualität in Forschung und Entwicklung: Hierfür werden das Qualitätsniveau des Entwicklungsprozesses und der Entwicklungsergebnisse, der Anwendungsgrad präventiver Qualitätssicherungsmethoden wie Fehlermöglichkeits- und -einflussanalyse, Quality Function Deployment oder Statistische Versuchsplanung und die Verwirklichung von Simultaneous Engineering-Prinzipien als Bewertungsgrundlage herangezogen.
Für die Kategorie Qualität in der Produktion ist die Anwendung von Strategien zur Qualitätssicherung in Produktionsprozessen wie beispielsweise statistische Prozessregelung, Selbstprüfung und die Verwirklichung präventiver Qualitätssicherungsmethoden ausschlaggebend.
Die Kategorie Qualität in Auftragsabwicklung und Marketing beinhaltet herausragende Konzepte der Qualitätsentwicklung in der Prozesskette der Auftragsabwicklung, der Reklamationsabwicklung und im Marketing.
Seit 2001 gibt es die Kategorie Qualität im externen Service. Sie überprüft das Angebot sowie die Qualitätspolitik industrieller Serviceleistungen, die zu Produkten ergänzend erbracht werden.
besonders wirtschaftsfreundliche und innovative Kooperationsprojekte mehrerer Kommunen mit Modellcharakter (Sonderpreis)
Für besonders wirtschaftsfreundliche und innovative Kooperationsprojekte mehrerer Kommunen mit Modellcharakter kann seit 2013 ein Sonderpreis vergeben werden. Prämiert werden unter anderem modellhafte Projekte im Bereich gemeinschaftlicher Maßnahmen zur Standortentwicklung und -vermarktung, interkommunale Gewerbegebiete, gemeinschaftliche Einzelhandelskonzepte oder wirtschaftsnahe Bürgerservices. Die Kategorien sind:
Allgemeine Informationen
Kooperationsprojekt
Kooperationsprojekte können sich für den Sonderpreis mit einem gesonderten Fragebogen bewerben. Mitglieder von Kooperationsprojekten können auch Gemeinden sein, die sich bereits als Einzelgemeinde um den Bayerischen Qualitätspreis bewerben. Eine Doppelnennung für die Bewerbung um den Sonderpreis ist möglich.
Gemeinden
Mit dem bewährten Konzept des Bayerischen Qualitätspreises wird auch die Auswahl der "wirtschaftsfreundlichen Gemeinden" auf Basis mehrerer Qualitätskategorien durchgeführt. Kategorien für Städte und Gemeinden sind:
Allgemeine Informationen
Bürgernähe und Wirtschaftsförderung
Qualität und Organisation
Standortbedingungen
Einzelaktionen und Projekte
Qualität, bezogen auf die Wirtschaftsfreundlichkeit einer Gemeinde, kann als die Erfüllung von Anforderungen zur dauerhaften Kundenzufriedenheit definiert werden. Da eine Gemeinde unterschiedliche Interessengruppen hat, die bedarfsorientiert bedient werden wollen, kommt es häufig zu Interessenkonflikten, insbesondere zwischen Bürgern und Unternehmen.
Die Bewertungskategorie "Bürgernähe und Wirtschaftsförderung" umfasst Angebote und Einrichtungen von Gemeinden, die sowohl die Bürger als auch Unternehmen mit spezifischen Informationen und Leistungen versorgen. Ausdruck derartiger Aktivitäten sind allgemein nutzbare Stadtinformationssysteme, Technologiezentren, Public-Private-Partnerships oder Firmenansiedlungen. Die Kategorie "Qualität in der Organisation" berücksichtigt die Erkenntnis, durch erhebliche Qualitäts- und Produktivitätssteigerungen im Verwaltungsablauf eine größere Mitarbeiter- und auch Kundenzufriedenheit zu erlangen. Motivierte und zufriedene Mitarbeiter der Gemeinde sind auch verantwortungsbewusster und kundenfreundlicher.
Eine weitere Bewertungskategorie stellen die lokalen Standortbedingungen der Gemeinde dar. Den Bürgern wird ein möglichst umfangreiches Kultur-, Sport- und Nahverkehrsangebot geboten. Die Unternehmensinteressen liegen eher in der Gewerbepolitik, im Standortmarketingkonzept oder im Infrastrukturangebot der Verkehrsanbindung. Ein Bewertungsschwerpunkt fällt auf besonders auszeichnungswürdige Einzelaktionen und Projekte, mit denen sich die Gemeinde von anderen Wettbewerbern differenziert. Mögliche Aktivitäten in dieser Kategorie können beispielsweise erfolgreiche Ansiedlungen von Unternehmen und Institutionen sein.
Dienstleistungsunternehmer
Seit 2002 haben unternehmensorientierte Dienstleister und seit 2013 auch informationsorientierte Dienstleister die Möglichkeit zur Teilnahme am Qualitätspreis. Damit wird der Bedeutung des Dienstleistungssektors in Bayern Rechnung getragen. Teilnahmeberechtigt sind unternehmensorientierte Dienstleister mit Schwerpunkt auf Unternehmenskunden, informationsorientierte Dienstleister der Medienwirtschaft sowie der Informations- und Kommunikationstechnologie.
Nicht teilnehmen können die Branchen Tourismus und Finanzdienstleistungen (einschließlich Banken und Versicherungen) sowie PR-bezogene Dienstleister. Die Auswahl der Preisträger erfolgt analog zur Vorgehensweise bei den Produktions- und Handelsunternehmen. Die Bewertungskategorien für Unternehmen des Dienstleistungssektors sind:
Allgemeine Unternehmensdaten
Qualitätsstrategie, Qualitätspolitik und Führung
Organisation und Controlling des Qualitätsmanagements
Integration der Mitarbeiter in ein Unternehmensqualitätskonzept
Qualität der Dienstleistungsentwicklung
Qualität der Dienstleistungserbringung
Handelsunternehmen
Die Auswahl der Preisträger für die Qualitätsauszeichnungen im Handel erfolgt analog zur Bewertung der Qualität der Produktionsunternehmen. Die Inhalte sind jedoch auf die speziellen Belange des Handels zugeschnitten und weisen mit sechs Bewertungskategorien gegenüber dem Industriebereich einen reduzierten Umfang auf.
Kategorien für Unternehmen des Handels sind
Allgemeine Unternehmensdaten
Qualitätsstrategie
Integration der Mitarbeiter in ein Unternehmensqualitätskonzept
Qualität in der Beschaffungslogistik
Qualität der Kundenorientierung
Qualität in Auftragsabwicklung und Marketing
industrielle und handwerkliche Produktionsunternehmen
Für Handwerksunternehmen gibt es vier Bewertungskategorien:
Allgemeine Unternehmensdaten
Qualitätsstrategie
Integration der Mitarbeiter in ein Unternehmensqualitätskonzept: Mit dieser Kategorie werden erfolgreiche Anstrengungen im Unternehmen bei der Realisierung optimaler Qualitätsleistungen durch alle Mitarbeiter erfasst. Bewertungspunkte hierfür sind Schulungs- und Weiterbildungsaktivitäten, Mitarbeiterbefragungen, Visual Management und das betriebliche Vorschlagswesen.
Qualität in Produktion und Auftragsabwicklung